Kießling

Kießling gehört zur Gemeinde Rosenthal am Rennsteig. Der Ortsname „Kiselenc“ wird erstmalig in einem Dokument von 1181 erwähnt. Man nimmt an, dass er von dem mittelhochdeutschen Wort für „Kieselstein“ abgeleitet wurde, die man in allen Größen in der Umgebung von Kießling findet.

Kieselsteine sind Quarze. Sie spalten scharfkantig und wurden in der Steinzeit zu Waffen und Werkzeugen verarbeitet. Man verwendete sie auch als Koch- und Backsteine, weil sie hitzebeständig, säurefest und geschmacksneutral sind. Heute wird Quarz vor allem zur Herstellung von Glas, Porzellan und Schleifmittel gebraucht und auch als Schwingquarz in Uhren und Zündern eingesetzt.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde in der Kießlinger Flur vor allem Eisen- und Kupfererz abgebaut. Aus dem reichhaltigen Nadelholzbestand der umliegenden Wälder wurde zudem Pech (Baumharz) gewonnen, weshalb die Einwohner Kießlings auch scherzhaft als „Pechkratzer“ bezeichnet werden.

Kießling ist Teil des Rennsteigs, dem Höhenweg des Thüringer Waldes. Der Rennsteig beginnt am Selbitzufer in Blankenstein und endet nach insgesamt 169,3 Kilometern am Werraufer in Hörschel (bei Eisenach).

Dorf- und Heimatfest im August

Am ersten Wochenende im August wird in Kießling traditionell das Dorffest ausgerichet. Neben Zeltbetrieb, Kaffeestube und Tanzmusik sind vor allem das historische Karussell der Schaustellerfamilie Höhn ein Magnet für die Gäste aus nah und fern.

Festschrift

Anlässlich der 600-Jahr-Feier im Jahr 1992 wurde vom Kießlinger Einwohner Ewald Rank eine kleine Festschrift erstellt. Zum damaligen Zeitpunkt ging man noch davon aus, dass Kießling 1392 erstmalig erwähnt wurde. Durch heimatgeschichtliche Nachforschungen des heutigen Ortschronisten Rolf Burger stellte sich allerdings heraus, dass die Wurzeln des Ortes noch deutlich weiter zurückreichen. So verweist beispielsweise Wolfgang Kahl in seinem Buch Ersterwähnungen Thüringer Städte und Dörfer* auf eine Erwähnung im Jahr 1181.